Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Konzept

Mündliche Kommunikation ist immer abhängig von der Situation: Wer spricht zu wem, über welches Thema, zu welchem Zweck, aus welchen Gründen, zu welcher Zeit und an welchem Ort? Im alltäglichen Austausch findet das Sprechen in solchen Kommunikationssituationen oft spontan, informell und umgangssprachlich statt. Insbesondere in institutionellen Rahmen wird das Sprechen aber durch Richtlinien, gesellschaftliche Konventionen oder Textvorgaben bestimmt. Gesprächshandelnde müssen situativ entscheiden, wie sie mit diesen Vorgaben umgehen, damit sie sowohl das Institutionsziel umsetzen, gleichzeitig aber auch auf die KommunikationspartnerInnen oder RezipientInnen authentisch und situationsadäquat wirken.

Im Rahmen der GAL Research School sollen Spielräume von mündlicher Kommunikation im Spannungsfeld von institutionellen Vorgaben und individuellen Ausgestaltungsmöglichkeiten in diversen Kontexten ergründet und geeignete forschungsmethodische Zugänge diskutiert werden. Möglich ist eine Auseinandersetzung mit folgenden Fragen:

  • In welcher Form bestehen Standards und Konventionen? Wie sind sie beschreibbar?
  • Welche Spielräume nutzen SprecherInnen, um bei Einhaltung der Vorgaben auf die jeweils aktuelle Situation und ihr Gegenüber eingehen zu können?
  • Wie werden Vorgaben in unterschiedlichen Bereichen (Theater, Radio, Bildung, Therapie, Politik) ein- und umgesetzt?
  • Wie lassen sich Vorgaben und deren Wirkungen wissenschaftlich untersuchen?
  • Wie können Erkenntnisse über Vorgaben und deren Wirkungen empirisch-objektiv abgebildet werden?

Interessierten NachwuchswissenschaftlerInnen soll damit die Gelegenheit gegeben werden, sich intensiv mit verschiedenen Forschungs- und Analysemethoden zur Beschreibung von mündlicher Kommunikation im genannten Spannungsfeld auseinanderzusetzen und sie praktisch zu erproben. In diesem Rahmen soll auch diskutiert werden, wo Grenzen und Möglichkeiten wissenschaftlicher Beschreibung und Analyse liegen.

Denkbar sind Forschungsprojekte aus folgenden und angrenzenden Anwendungsbereichen:

  • Medien / Hörfunk (z. B. Formatvorgaben in Moderationen)
  • Erziehung / Bildung (z. B. Kommunikation zwischen ErzieherInnen und Kindern)
  • Unternehmenskommunikation (z. B. Gespräche in Wirtschaftsunternehmen)
  • Kunst / Kultur (z. B. museale Kommunikation)
  • Medizin / Therapie (z. B. Arzt-Patient-Kommunikation)

Zum Seitenanfang